„Die Welt ist nirgends außer diesen Mauern; nur Fegefeuer, Qual, die Hölle selbst.“ Das sind Shakespeares Worte, sie stammen aus der bekanntesten Liebestragödie der Welt, „Romeo und Julia“. Spuren der berühmten Liebenden finden sich in jedem Winkel Veronas. Im Sommer locken natürlich, neben zahlreichen anderen Events, magische Operninszenierungen unter freiem Himmel in der Arena di Verona. Zu allen Jahreszeiten aber empfängt die Stadt ihre Besucher freundlich am Ufer der Etsch, dem Fluss, der die Altstadt beinahe zärtlich umarmt. Mein Rat lautet deshalb: Entdeckt, was sich hinter den Mauern verbirgt, und lernt die Heimatstadt von Romeo und Julia kennen!
Beginnen wir unsere Spurensuche im Innenhof der Casa di Giulietta, dem „Haus der Julia“, mit seinem falschen Balkon. Dem findigen Geist von Antonio Avena, Historiker und Direktor der städtischen Museen, ist es zu verdanken, dass dieser Balkon heute weltberühmt ist. Avena ließ sich vom Gemälde „Der letzte Kuss von Romeo und Julia“ des italienischen Malers Francesco Hayez inspirieren und restaurierte 1920 das gesamte Gebäude. Dabei setzte er einen antiken Skaliger-Sarkophag als Balkon ein, und man gab ihn als den Balkon aus, den der englische Dichter in seinem Werk beschrieben hatte.