Wie oft höre ich, ich könne mich glücklich schätzen, in Verona zu leben, weil vieles einfach so nah sei: der Gardasee, die Weinberge, wo die Trauben für den köstlichen Amarone und den Süßwein Recioto wachsen, Venedig und natürlich die Berglandschaften des Trentino. Stimmt alles, und trotzdem muss man für einen Ausflug in die Berge nicht unbedingt die Region verlassen. In der Nähe von Verona befindet sich die Lessinia, eine Gebirgslandschaft mit eher sanften Zügen, die zwar keine Höhenrekorde bietet, dafür aber vielfältige Ausflugsmöglichkeiten für Trekkingbegeisterte, Feinschmecker und alle, die mehr über die Kultur und Geschichte dieses einzigartigen Landstrichs erfahren wollen.
Mit dem Mietauto fahre ich von Verona aus Richtung Osten, den Schildern nach Bosco Chiesanuova folgend bis Erbezzo. Von dort aus steige ich zur alten Sennhütte Malga Derocon hinauf, dem pulsierenden Herz des Parco Regionale della Lessinia. Hier muss man sich nicht zwischen Rast und Entdeckergeist entscheiden. Die Hütte bietet eine Fülle an Möglichkeiten, sich mit Themen wie dem bewussten Umgang mit der Natur oder der lokalen Flora und Fauna zu beschäftigen. Alles mit Praxisbezug, versteht sich (Reservierung unter +39 (0)45-8009686). Hier könnt ihr Hirsche und Gämsen beobachten, oder ihr begebt euch mitten ins stille Grün auf den Botaniklehrpfad.
Solltet ihr nun Hunger bekommen, empfehle ich euch, wieder nach Erbezzo abzusteigen. Diese kleine Gemeinde ist die Heimat des Monte-Veronese-Käses, dem sogar ein eigenes Festival gewidmet ist. Zwischen Kostproben dieses wunderbaren Käses und des Durelloweins aus der Bergregion möchte ich euch vom Volksstamm der Zimbern erzählen, der einst in dieser Region angesiedelt war.